4.600 Athleten, 19 Sportarten, fünf Tage voller Spaß und Ehrgeiz – Sina war für uns bei den Special Olympics als Helferin dabei. Die nationalen Spiele für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung waren letzte Woche in Kiel.
Insgesamt 2.200 Helfer hatten sich beworben, um die Spiele zwischen dem 14. Mai und 18. Mai 2018 tatkräftig zu unterstützen. Auch Sina von der KielRegion durfte bei der Eröffnungsfeier in der Sparkassen-Arena am 14. Mai mithelfen. Gut sichtbar in einem roten T-Shirt mit dem Schriftzug „Helfer“ auf dem Rücken, begrüßten die Freiwilligen die Athleten, Coaches und Familien am Eingang und halfen ihnen zu ihren Plätzen. Die Sportler, die teilweise am Mittag mit den Klassifizierungswettkämpfen begonnen hatten, kamen mit breiten Lächeln in die Arena, bereits voller Vorfreude auf die Show. Während verschiedener Showacts, Musik und Tanzeinlagen feierte die Menge ausgelassen. Als Highlight entzündeten die „Gesichter der Spiele“, die beiden Handball-Nationalspieler Rune Dahmke und Steffen Weinhold vom THW sowie die Athleten der Special Olympics Michaela Harder (Leichtathletik), Pierre Petersen (Fußball) und Christoph Bertow (Unified Basketball), feierlich die Flamme der Special Olympics. „Wir haben schon einiges an Stimmung hier erlebt mit dem THW Kiel, aber ihr habt das alles getoppt – danke, dass ihr hier seid“, begrüßte Ministerpräsident Daniel Günther die rund 8.000 Teilnehmer/-innen der Eröffnungsfeier.
Was sind die Special Olympics?
Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Die diesjährige Veranstaltung stand unter dem Motto „Gemeinsam stark“. In ganz Kiel und den umliegenden Gemeinden bewiesen sich die Athleten in Badminton, Basketball, Beach-Volleyball, Boccia, Bowling, Fußball, Golf, Handball, Judo, Kraftdreikampf, Leichtathletik, Radfahren, Reiten/Voltigieren, Roller Skating, Schwimmen, Tennis, Tischtennis und Segeln.
Es war beeindruckend, wie die Athleten ehrgeizig aber immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihren Disziplinen antraten. Ob beim Volleyball, Voltigieren oder Sperrwurf, die Athleten gaben was sie konnten, feuerten ihre Gegner an und steckten Helfer und Zuschauer mit ihrer offenen Art und Lebensfreude an.
„Ich will gewinnen! Doch wenn ich nicht gewinnen kann, so will ich mutig mein Bestes geben!“, lautet der Eid der Special Olympics. Gewinnen stand bei den verschiedenen Disziplinen nicht im Vordergrund. Das betonte auch Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer: „In dieser Woche werden wir Spiele erleben, in denen Fairness und Spaß im Mittelpunkt stehen.“ Neben der Gold-, Silber- und Bronzemedaillen erhielten alle Teilnehmer eine Platzierungsschleife für ihre Leistungen.
Inklusion
Die Nationalen Spiele brachten das Thema Inklusion auf die Tagesordnung. Inklusion heißt „Einschließen“ und bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazugehört und sich die Struktur (z.B. an Schulen, am Arbeitsplatz) an alle individuellen Bedürfnisse anpasst. „Nationale Spiele von Special Olympics stehen nicht nur für Teilhabe, Begegnung und inklusiven Sport, sie bringen auch die Lebensfreude, den Mut und die Leistungen von Menschen mit geistiger Behinderung ganz unmittelbar zum Ausdruck. Das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung – zum Beispiel bei den Unified Wettbewerben und bei vielen Begegnungen vor Ort – steht hier beispielhaft für eine inklusive Gesellschaft, die wir anstreben“, sagte Schirmherrin der Special Olympics Deutschland Elke Bündenbender vor den Spielen in Kiel.
Beim wissenschaftlichen Kongress mit dem Titel „Lebenswelten inklusiv gestalten“ an der Christian-Albrechts-Universität Kiel hielten renommierte Referentinnen und Referenten Workshops und Vorträge zu den Themen Inklusion, Sport, Bewegung und Gesundheit an.
Neben den Workshops konnte Inklusion bei den Unified Wettbewerben erlebt werden. Dort trainieren Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam und nehmen in einem Team bei Mannschafts- oder Individualsportarten teil.
Als weiterer Begegnungsort für Menschen mit und ohne Behinderung diente das olympische Dorf auf der Reventlouwiese. Neben Sportwettbewerben bot das Rahmenprogramm ein vielfältiges Angebot an offenen Sportangeboten, Musik und Tanz.