Wachstumssprung mit unternehmensWert:Mensch für oar Gartenservice
Es war der starke Wunsch, noch mehr Gutes für die Zukunft aller oar-Mitarbeitenden bieten zu können, der die Geschäftsführer des oar Gartenservice, Michel Bahr, Stefan Bahr und Jan Bruns, bewegte, die Mitarbeiterbeteiligung im Betrieb zu stärken. Das Unternehmen wuchs und wuchs auf über 60 Mitarbeitende an. Zeitgleich wuchs die Nachfrage nach guten Leistungen in der Gartenpflege und im Landschaftsbau noch viel schneller. Der oar-Gartenservice konnte zwar mehr Kräfte einstellen, wenn aber Mitarbeitende das Unternehmen verließen, dann riss das große Löcher. Die Auftragslage rief nach mehr Fach- und Hilfskräften. Doch die Geschäftsleitung stand vor einem leergefegten Arbeitsmarkt. Für den nächsten Wachstumssprung brauchte es motivierte Leute. Bindung und Werbung von Mitarbeitenden standen damit ganz oben auf der Agenda.
Michel Bahr, einer der Geschäftsführer, berichtet, wie der oar Gartenservice bereits mitarbeiterfreundliche Strukturen geschaffen hatte: Projektteams und eine Azubischule, in der die Azubis auf eigenem Gelände nach Herzenslust mit Pflanzen, Geräten und Steinen experimentieren können – inklusive „Baggerschein“.
Bahr wusste bereits seit Jahren, dass der Schlüssel zu mehr Personal in der Beteiligung von Mitarbeitenden liegt. Umso mehr freute es ihn und seine Mitgeschäftsführer, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Umstellung auf mehr Mitarbeiterbeteiligung mit dem Förderprogramm unternehmensWert:Mensch belohnt: Unternehmen können bei einem/-r autorisierten Berater/-in bis zu 10 Beratertage à 1.000 Euro in Anspruch nehmen und dafür je nach Größe einen Zuschuss von 50% oder 80% erhalten. Bahr kontaktierte Detlef Kahrs, den Bremer Unternehmensberater und Spezialisten für Mitarbeiterpartiziaption, und nahm Kontakt auf mit Ruth Jakobs, der Erstberaterin für unternehmensWert:Mensch in der KielRegion auf. Ruth Jakobs berät für die KielRegion GmbH kostenlos Unternehmen in allen Fragen der Fachkräftesicherung und vermittelt Förderprogramme wie das Programm unternehmensWert:Mensch. Gemeinsam mit Michel Bahr ermittelte sie den genauen Handlungsbedarf, prüfte die Förderfähigkeit, erstellte die Antragsunterlagen und startete mit dem Unternehmensberater Kahrs die Prozessberatung.
Kahrs Konzeption einer „Wissensbilanz“ besteht aus einer softwaregestützten, analysierenden und strukturierenden Methodik. Sein Eindruck vom Status quo bei oar Gartenservice vor der Beratung: „Am Anfang hatte das Unternehmen noch keine klare Vision und Strategie. Es war gewachsen, aber ohne Masterplan, wie es weitergehen kann.“ Der Unternehmensberater mit Schwerpunkt Strategie und Führung beschreibt sein Vorgehen:
„Das erste war die Entwicklung einer Unternehmens-Vision und daraus abgeleiteten Strategien durch die Unternehmensleitung. Dann folgte eine Status-Quo-Analyse mit Frage: Was ist daran gemessen hier und jetzt der Stand?“ Dieser IST-Stand wurde allerdings nicht hinter verschlossener Tür nur mit der Chefetage ermittelt, sondern mit zwei repräsentativen Teams je aus der Vegetationstechnik und der Bautechnik.
Michel Bahr erinnert sich, wie erstaunt die Kollegen waren, so direkt mit einbezogen zu werden und mit Blick auf die neue Zukunfts-Vision und Strategie gefragt zu werden. Bahr lacht: „Ein für die Mitarbeitenden ganz wichtiges Thema war Nachhaltigkeit. Ja, und jetzt haben wir eine wirklich praxisnahe Nachhaltigkeitsstrategie, die wir auch auf unseren Baustellen anwenden können!“ Der zweite Schritt war eine Wirkungsanalyse.
Mit den Mitarbeitenden erarbeitete Kahrs, wie die einzelnen Tätigkeiten im Unternehmen zusammenwirken, welche Fragestellungen sich zusammenfassen lassen und wie Lösungsansätze ineinanderwirken. Im dritten Schritt unterstützte die Wissensbilanz-Software die Fokussierung und Priorisierung für die kommenden 12 Monate.
Aus dem anfänglichen Set von 20 Themenbereichen blieben am Ende nur solche übrig, die auf den Baustellen umgesetzt werden können. Stefan Bahr berichtet: „Die vielen Verbesserungsvorschläge haben alle Hand und Fuß und wurden gemeinsam mit uns nur noch „feingetunt“. Jetzt geht es zielgerichtet und vor allem gemeinsam in die Umsetzung!“ Jan Bruns ergänzt: „Die Beratung von Detlef Kahrs kam genau zum richtigen Zeitpunkt.“
Das bei oar angewandte Entwicklungs-Konzept der Wissensbilanz lehnt sich an das Konzept Management by Participation an, das vom Leitbild eines/r mündigen Mitarbeiters/in ausgeht. Die damit verbundene Grundannahme lautet, dass die Leistung von Mitarbeitenden steigt, je mehr sie sich mit den Unternehmenszielen identifizieren. Das kann Michel Bahr nur bestätigen: „Während der Prozessberatung stellte sich heraus, dass die Mitarbeiter mehr Austausch über Arbeit, Arbeitstechniken und Lösungsansätze wünschen. Dem kommen wir jetzt durch ein mehrmals jährlich stattfindendes Austauschformat nach.“ Ohne die Frage des betrieblichen Wissensmanagements vorher überhaupt nur angedacht zu haben, bildete es durch die Prozessberatung einen wichtigen Baustein in der Mitarbeiterbindung. Überrascht stellte die Geschäftsführung fest, wie wichtig die Mitarbeitenden den internen Wissenstransfer nehmen. „Das hätten wir ohne die Beratung nie so klar hinbekommen!“, ist Michel Bahr überzeugt.
Das Fazit von Bahr: „Ich könnte jetzt gar nicht sagen, was das Wichtigste war, weil ich ja gar nicht daran teilgenommen habe! Als Geschäftsführer habe ich die Richtung vorgegeben und dann haben die Kollegen gesagt: So machen wir das. Wir mussten gar nicht so viel Zeit aufwenden, die Lösungen zu entwickeln!“
Doch abgeschlossen ist der Prozess noch nicht. Der nächste Schritt wird eine Digitalisierungsberatung im Programmzweig unternehmensWert:Mensch plus sein. Die Fragestellung haben Michel Bahr, Detlef Kahrs und Ruth Jakobs schon gemeinsam formuliert: „Wie sieht die Baustelle der Zukunft aus?“
Kontakt zu Erstberaterin Ruth Jakobs, unternehmensWert:Mensch, KielRegion GmbH: r.jakobs(at)kielregion.de